Hylianische Schrift
Die hylianische Schrift wurde innerhalb der Spielwelt erst nur in Form von unleserlichen Symbolen dargestellt. Das änderte sich mit Ocarina of Time, dem ersten 3D-Spiel der Reihe. Es wurde ein komplettes Schriftsystem entworfen, das als gestalterisches Element dient. Zwei weitere hylianische Schriften wurden später für The Wind Waker und Twilight Princess entwickelt. Erstere der beiden wurde auch in weiteren Spielen verwendet.
A Link to the Past[Bearbeiten]
In A Link to the Past spielt zwar das Entziffern einer Schrift eine wichtige Rolle, ein lesbares Schriftsystem lässt sich im Spiel aber nicht erkennen.
In erster Linie liegt das wohl an der Grafik des Spiels, bei der sich Schriftzüge zur Verzierung z. B. auf Gebäuden oder gar Gegenständen überhaupt nicht leserlich umsetzen lassen. Die Schrift, die Link hier mithilfe des Buches Mudora entschlüsseln muss, wird auch zunächst nur durch schlichte Linien wiedergegeben. Liest man diese, öffnet sich, wie bei einem Gespräch, ein „Fenster“, in dem der Text erscheint. Hat man das Buch dabei nicht zur Hand, besteht der Text aber nur aus drei Zeichen, die in verschiedenen Kombinationen aneinandergereiht sind. Daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein lesbares System dahintersteckt und diese Zeichen irgendwie übersetzt werden können. Sie fungieren wohl nur als Platzhalter. Auf einem offiziellen Artwork des Buches Mudora sind ebenfalls fremdartige Zeichen zu sehen. Ob diese die Schrift sein sollen, die im Spiel durch die drei Platzhalter dargestellt wird, ist nicht bekannt. Es könnte sich auch um bloße Verzierung handeln.
Ein interessantes Detail im Spiel ist das Eingangsschild von Kakariko. Das Muster darauf erinnert an die Schrift, die sieben Jahre später in Ocarina of Time an verschiedenen Stellen verwendet wurde. Allerdings lassen sich aus dem symmetrischen Muster keine konkreten Schriftzeichen herauslesen, sodass es sich vielleicht nur um einen Zufall handelt.
Ocarina of Time[Bearbeiten]
Ocarina of Time ist das erste Zelda-Spiel, für das eine eigene Schrift entworfen wurde. Da es außerdem das erste 3D-Spiel der Serie ist, boten sich den Entwicklern hier auch erstmals viele Möglichkeiten, die Zeichen zum Gestalten der Spielwelt einzusetzen.
Die Schrift basiert auf dem japanischen Katakana bzw. Hiragana. Bei diesen beiden Schriften steht jedes Zeichen für eine Silbe, also entweder für einen Vokal oder für einen Konsonanten mit Vokal (z. B. ka, mu, ri). Einzige Ausnahme ist ein Zeichen, das für N steht. Es gibt Zeichen für Silben, die mit K, S, T, N, H, M, Y, R und W beginnen. Hängt man zwei kleine Striche an z. B. das Zeichen für ka, hat man ein ga und genauso funktioniert es bei Zeichen, deren Silben mit S, T oder H anfangen.
Die Schrift von Ocarina of Time ist genauso aufgebaut und mit etwas Fantasie kann man in einigen Zeichen sogar ihre Hiragana-Gegenstücke erkennen. Nur auf Zeichen für die Unterscheidung von z. B. ka und ga wurde verzichtet. So steht z. B. auf einem Schild auf der Lon Lon-Farm „ron ron hokushiyou“, wobei letzteres Wort wahrscheinlich bokujō - „Weide“ bedeuten soll. In Siedlungen von Hylianern stößt man recht häufig auf diese Schrift, während man sie bei den Goronen, Zoras, Kokiri und Gerudos fast vergeblich sucht. Dort ist sie hauptsächlich durch die obligatorischen Schilder präsent, auf denen immer viermal „Nintendō“ steht, ganz gleich, welche Informationen erscheinen, wenn man sie aktiviert. Dort, wo die Schrift größere Flächen bedeckt, lassen sich die Zeichen meist nicht übersetzen, sondern sind nur ein anscheinend willkürlicher Abschnitt der 50-Laute-Tafel des Katakana.
Der Nachfolger Majora’s Mask verwendet neben der Grafik und den Personen auch dieselbe Schrift wie Ocarina of Time.
Die Verwendung einer solchen Schrift könnte darauf hindeuten, dass in Hyrule eine Sprache ähnlich dem Japanischen gesprochen wird, doch von offizieller Seite gibt es dazu keine Informationen.
The Wind Waker[Bearbeiten]
In The Wind Waker wird ebenfalls eine Silbenschrift verwendet, die sich optisch aber stark von der aus Ocarina of Time unterscheidet. Die Zeichen sind vollkommen andere und sehen nun aus, als seien sie mit einem Pinsel geschrieben. Sie ähneln auch mehr dem Katakana als dem Hiragana. Zudem wurde der Zeichenbestand erweitert, sodass man mit dieser Schrift auch Silben wie ga etc. darstellen kann. Es gibt also ein entsprechendes Gegenstück für jedes Zeichen des Katakana, sodass man mit dieser Schrift das Japanische genauer wiedergeben kann.
Schon vor Beginn des eigentlichen Spiels wird diese Schrift im großen Stil präsentiert, wenn Texte und Bilder als Hintergrund dienen, vor dem die Vorgeschichte erzählt wird. Auch im Spiel selbst finden die Zeichen häufige Verwendung, z. B. auf den unterschiedlichen Schildern, Karten oder der Schultafel in Port Monee. Anders als in Ocarina of Time, wird die Schrift nun auch von allen Völkern gleichermaßen verwendet und in einer geradlinigeren Version davon ist sogar das Schwert Phantom-Ganons graviert. Das erweckt den Anschein, dass diese Schrift in der Welt von The Wind Waker allgemein gebräuchlich ist. Gleichzeitig wird sie aber auch benutzt um die Sprache Hyrulisch wiederzugeben, die der Protagonist Link nicht sprechen kann. Wenn man einmal durchgespielt hat und auf demselben Spielstand nochmal von vorn beginnt, werden auch die hyrulischen Dialoge in lateinischer Schrift und auf Deutsch wiedergegeben.
Auf der Disk und in der Spielanleitung wird die Schrift ebenfalls als Gestaltungselement verwendet. Dort ist transkribiert eine Umschrift des japanischen Namens des Spiels zu lesen: Zeruda no Densetsu - Kaze no Takuto.
Diese Schrift ist die häufigste in der Zelda-Reihe und findet sich auch in vier weiteren, später erschienenen Spielen, die bis auf eines auch sonst optisch an The Wind Waker angelehnt sind - ähnlich wie es schon bei Ocarina of Time und Majora’s Mask gemacht wurde.
Das erste Spiel ist The Minish Cap, in dem die Zeichen jedes Mal auftauchen, wenn Link geschrumpft wird. Außerdem sind in der Bücherei einige Bücher damit beschriftet. Das nächste ist Twilight Princess, in dem die Schrift nur an einer Stelle präsent ist, während sonst überall eine Alphabetschrift verwendet wird.
Dieses ist auch das Spiel, dessen Optik sich stark von der in The Wind Waker unterscheidet. In Phantom Hourglass, dem direkten Nachfolger von The Wind Waker, ist dessen Schrift wieder die einzige, die verwendet wird. Man kann ihre Zeichen z. B. auf den Lotterie-Postkarten sehen. Zuletzt war die Schrift in Spirit Tracks zu sehen, wo sie z. B. Briefe und Stempel ziert.
Twilight Princess[Bearbeiten]
In Twilight Princess hat man anstatt einer weiteren Silben-, nun hauptsächlich eine Alphabetschrift verwendet. Jeder der lateinischen Buchstaben hat in dieser Schrift ein Gegenstück, das ihm meist auch etwas ähnelt. Zudem ist alles basierend auf Englisch statt Japanisch beschriftet. Nur an einer Stelle findet man die Zeichen aus The Wind Waker: auf den Grabsteinen des Friedhofs von Kakariko. Es ist nicht bekannt, ob das auf einen Sprachwandel in Hyrule hindeuten soll, oder ob man sich nur aus gestalterischen oder Zeitgründen für diese neue Schrift entschieden hat.
Skyward Sword[Bearbeiten]
Skyward Sword bietet erneut ein Sprachsystem, diesmal sehen jedoch manche Buchstaben identisch aus. Der Übersetzer muss daher ein wenig herumprobieren was passt, kann die Worte allerdings stets korrekt übersetzen. Beim Transkribieren in die lateinische Schrift kommen, bei ggf. jeweils passender Wahl bei den mehrdeutigen Zeichen, englische Worte heraus.
Die Schrift wird jedoch nur selten benutzt. Beispielsweise auf Holzschildern (steht „read me please“) oder Steintafeln („you can read this“) lässt sie sich finden, aber besonders auch in Ranelle. Auf dem Sockel des Schwertes der Göttin stehen ebenfalls hylianische Zeichen.
Da Hylianisch nur in der Wüste und im Wolkenmeer aufzufinden ist, kann man davon ausgehen, dass die alte Zivilisation die Schrift erfand. Eventuell stammt Wolkenhort ebenfalls aus Ranelle, da auch dort die Schrift gebraucht wird. Eine genaue Angabe gibt es jedoch nicht und kein Charakter des Spiels macht auf die Schrift aufmerksam.